Robotik-Wettbewerb mit Teamviewer
Wettbewerb 700 Kinder aus Deutschland und USA lernen Grundlagen der Programmierung und Robotik kennen. Aus dem Landkreis sind drei Schulen dabei.
Von Susann Schönfelder (NWZ)
Der Roboter bewegt sich einen Schritt nach vorne. Manuel und Elea, beide 13 Jahre alt, sind hoch konzentriert. Nur keinen Fehler machen. Sie steuern die kleine Maschine auf dem Bildschirm, vor und zurück, nach rechts und nach links. Dabei sammeln sie Punkte ein. Eine falsche Anleitung, und der Roboter stürzt ab. Logisches Denken ist hier gefragt, auch wenn das Spielerische und die Freude am Programmieren im Vordergrund stehen. „Eine super Sache“, finden Manuel und Elea und brechen plötzlich in Jubel aus. Der Roboter hat wieder einige Punkte gemacht.
Die Siebtklässler des Göppinger Mörike-Gymnasiums nehmen an einem Online-Wettbewerb teil, bei dem sie ganz unkompliziert in die Welt neuester Technologie und Software eintauchen. Hinter dem Projekt steht das Göppinger Unternehmen Teamviewer. In Zusammenarbeit mit der altersgerechten Online-Programmierplattform CoderZ - die Firma sitzt in den USA - sollen den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen der Informatik durch unterhaltsame, virtuelle Robotik näher gebracht werden. 700 Kinder aus den USA und Deutschland probieren sich hier aus, aus dem Landkreis sind neben dem Mörike-Gymnasium die Uhland-Realschule in Göppingen sowie das Erich-Kästner-Gymnasium in Eislingen dabei. Der Wettbewerb läuft in Deutschland bis Ende Juni, insgesamt neun Wochen lang, sagt Patrick Pickhan, Pressesprecher bei Teamviewer. Am 4. Juli werden die Gewinner bei einer Preisverleihung in der Göppinger Stadthalle ausgezeichnet. Sieger sind die Gruppen, die am meisten Punkte gesammelt haben.
Die Lehrkräfte, die am Mörike-Gymnasium die siebten Klassen in Informatik unterrichten, sind begeistert: „Das ist sehr motivierend, mit dem Programm zu arbeiten“, sagt Verena Weber. Das Programm sei sehr intuitiv, und es gebe ziemlich schnell Erfolgserlebnisse. „Das gemeinsame Knobeln macht den Schülern Spaß, das Design ist ansprechend, und der Wettbewerbsgedanke zieht“, fasst die Pädagogin zusammen. Oft seien die Kinder enttäuscht, wenn die Schulstunde zu Ende ist. Doch zu Hause kann es weitergehen, jeder Schüler hat auch daheim einen Zugang, ergänzt Informatik-Lehrer Christoph Kneer. Drei bis vier Wochen lang lief eine Art „Trainingslager“, bei dem die Schüler das Programm kennenlernen konnten. Anschließend gab es Übungsaufgaben, und am Ende steht der Wettbewerb.
Dass die Siebtklässler des Mögy bei dem Projekt mitmachen können, ist maßgeblich Michael Stark zu verdanken. Der Lehrer koordiniert die Bildungspartnerschaften, „darüber ist das entstanden“, sagt er. Die Berufsbilder der Zukunft im Blick zu haben, das sieht der Lehrer als Aufgabe der Schulen. Teamviewer will den Bildungseinrichtungen hier unter die Arme greifen, das machten Vertreter des Unternehmens auch während einer Mentorenstunde im Unterricht deutlich. „Am Ende des Projekts kann hier niemand programmieren“, sagt der Teamviewer-Pressesprecher. „Aber wir setzen hier einen Keim. Und vielleicht sind das unsere Mitarbeiter von morgen.“ Pickhan betont auch, dass die Freude im Vordergrund stehen soll: „Es geht um den Spaßfaktor. Und darum, klarzumachen, dass Programmieren kein nerdiges Thema ist.“ Der Cyber-Robotik-Wettbewerb sei dabei nur ein Teil dieser Initiative.
Maria Rauhut, Leiterin des Mörike-Gymnasiums, ist begeistert, dieses Projekt an der Schule zu haben. „Wir sind im digitalen Aufbruch und wollen hier aufrüsten“, sagt sie, da passten solche Programmier-Wettbewerbe hervorragend in die Strategie. Es gehe darum, die Schülerinnen und Schüler frühzeitig für diese Themen zu interessieren und die Bildung in den sogenannten MINT-Fächern voranzubringen, auch vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels. Die Schulleiterin wünscht sich, dass solche Projekte im Mögy etabliert werden, auch in anderen Klassenstufen oder auch außerhalb des Unterrichts in AGs. „Es ist wichtig, dass die Kinder vor Ort, hier in der Schule, abgeholt werden und dieses Handwerkszeug lernen.“
Bei Teamviewer rennt sie damit offene Türen ein. Mei Dent, Vorstandsmitglied in dem Göppinger Unternehmen, sagt: „Es entspricht den Werten von Teamviewer und es ist mir ein persönliches Anliegen, Kinder für Technologie und intelligente digitale Lösungen zu begeistern. Mit dem freundschaftlichen und spannenden Wettbewerb können Schüler ihre Programmierfähigkeiten verbessern und so den Grundstein für eine spätere Karriere im technischen oder MINT-Bereich legen. Jeder kann programmieren, egal welchen Alters oder Geschlechts.“ Yaarit Levy von „CoderZ“ pflichtet ihr bei: „CoderZ und Teamviewer haben ein gemeinsames Ziel. Wir sind beide davon überzeugt, dass es im großen Interesse der Gesellschaft liegt, Kinder dabei zu unterstützen, die notwendigen Fähigkeiten für eine sich ständig weiterentwickelnde, digitale Welt zu erlernen. Wir freuen uns, dass wir ein weiteres globales Technologieunternehmen als Verbündeten für dieses Vorhaben gewinnen konnten und unseren Robotik-Wettbewerb gemeinsam mit Teamviewer in Hunderte von Klassenzimmern in den USA und Deutschland bringen können.“
Das Projekt für Kinder und Jugendliche von Klasse sechs bis acht findet im Rahmen von Teamviewers Nachhaltigkeitsprogramm „c-a-r-e“ statt. Das Göppinger Unternehmen hat darin unter anderem das Ziel verankert, den gleichberechtigten Zugang zu Technologie unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozioökonomischem Status zu fördern, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Wettbewerb findet in Kooperation mit der altersgerechten Online-Programmierplattform „CoderZ“ statt, auf der Schülerinnen und Schüler die Welt der Informatik und Technologie durch unterhaltsame, virtuelle Robotik näher kennenlernen können.
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der NWZ Göppingen zur Verfügung gestellt, worüber wir sehr dankbar sind (Original-Artikel).
Veröffentlicht: 18.06.2024
Text/Foto: NWZ/Staufenpress