Der Architekt und Hochschullehrer Paul Bonatz (1877-1956) ist vor allem als Architekt der Tübinger Universitätsbibliothek (1910-12) und des Stuttgarter Hauptbahnhofs (1914-28) bekannt geworden.
Für Schulbauten sind aus den Jahren 1901-1928 dreizehn Entwürfe überliefert. Von den sieben ausgeführten sind hier vier genannt, welche in zeitlicher und räumlicher Nähe liegen: Stuttgart-Heslach, Göppingen, Aalen und Stuttgart-Feuerbach. Für den fünften einbezogenen Bau in Nürtingen hat Bonatz ebenfalls einen Entwurf geliefert und war an der Entscheidung über den dann Verwirklichten beteiligt. Bei den Schulen in Göppingen, Aalen und Stuttgart-Feuerbach hat der Studienfreund und langjährige Partner Friedrich Eugen Scholer (1874-1949) als Architekt mitgewirkt.
Bonatz und Scholer gehören zu der Architektengeneration, die mit neuem Formwillen die historisierende Mischung von Elementen früherer Stile überwand, eine einfachere und einheitlichere Gestaltung suchte und sich mit den Bewegungen des Jugendstils, des funktionalen Bauens und der neuen Sachlichkeit auseinandersetzte.