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Sein Leben selbst gestalten, bevor es anderen tun

„Falls mein junges Alter Ihr größtes Problem sein sollte, dann wird dieses Problem zumindest von Jahr zu Jahr kleiner,“ lautete eine scherzhaft-selbstbewusste Formulierung in Marian Schreiers Wahlkampf, an dessen Ende er mit 70 Prozent Zustimmung zum Bürgermeister der Kleinstadt Tengen im Hegau gewählt wurde. Trotz seines jungen Alters von 25 Jahren gelang es Schreier durch seine kommunikative Art, seine Sachkenntnis und seine Bereitschaft, neue Wege zu gehen, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Tengen von sich überzeugen.

Als einer der jüngsten Bürgermeister in Deutschland war Schreier bei seinem Besuch im Mörike-Gymnasium auch ein spannender Gesprächspartner für die anwesenden Jugendlichen und Erwachsenen. In seinem nachdenklichen, aber beherzten Vortrag betonte er, wie wichtig es sei, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene für Politik interessierten und auch frühzeitig einmischten. Denn es sei besser die Dinge „selbst zu gestalten, bevor es andere für einen tun.“ Hierzu verwies er auf die Brexit-Entscheidung in Großbritannien und auf die Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten: In beiden Fällen wurde die Entscheidung über die Zukunft überwiegend von den älteren Wählern getroffen, entgegen den Interessen der jüngeren Generation.

Zudem dürfe man sich von dem großen, diffusen Begriff der „Politik“ nicht zu sehr beeindrucken lassen. Denn bereits die Organisation einer Schülerdisco an der Schule und die zugehörigen Diskussionen zu den Räumlichkeiten und der Dauer der Feier zählten bereits als Politik. „Immer dann, wenn Regelungen über das gemeinschaftliche Zusammenleben vereinbart werden müssen, handelt es sich um ‚Politik‘“, erklärte Schreier.

In der anschließenden Diskussion nutzten die Zuhörer die Gelegenheit, sich mit dem Bürgermeister zu verschiedensten Themen auszutauschen, so dass neben den Schwierigkeiten eines jungen Bürgermeisters auch seine Parteizugehörigkeit, der Verdienst und mögliche Verbesserungen im Schulsystem angeregt diskutiert wurden.

Bürgermeister Marian Schreier war im Rahmen der Vortragsreihe „Querdenken ermöglychen“ am Mörike-Gymnasium zu Besuch.