Kunst neu erleben
In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Göppingen erprobt das Mörike-Gymnasium eine außergewöhnliche Form der Kunstvermittlung. Schüler treten dabei in einen kreativen Dialog mit den Werken bekannter Künstler, wie zum Beispiel Gabriela Oberkofler.
Kunstunterricht: 30 Schüler sitzen da, malen, zeichnen und pinseln. 30 Bilder wandern in Schränke, Kisten oder Papierkörbe. Bestenfalls hängen sie für einige Wochen an einer Stellwand - gerade so lange, bis der Elternabend vorüber ist. "So soll es eben nicht sein", sagt Karim Doosry, Schulleiter des Mörike-Gymnasiums in Göppingen. Als Kulturschule hat sich das Mögy zur Aufgabe gemacht, künstlerisches Schaffen aus der Isolation des Unterrichts herauszuholen und neue Formen der Kunstvermittlung zu etablieren. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Göppingen: Sowohl im Mörike-Gymnasium als auch in der Kunsthalle wurden Flächen geschaffen, die miteinander korrespondieren. "Die Kunsthalle stellt uns einzelne Werke zur Verfügung, die wir im Schulgebäude präsentieren", erklärt Doosry. "Unsere Schüler wiederum reagieren auf die Werke der Kunsthalle, sei es mit Bildern, Musik oder szenischem Spiel und dürfen die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung dort zeigen." Bereits im November lernte eine siebte Klasse den Künstler Stefan Strumbel kennen und erhielt von ihm Anregungen für eigene Arbeiten. Nun ist erstmalig ein Ausstellungsobjekt der Kunsthalle im Mörike-Gymnasium zu sehen: eine Videoinstallation von Gabriela Oberkofler.
Die Südtiroler Künstlerin, die sich mit den Themen Natur- und Kulturraum beschäftigt, ist unter anderem bekannt für ihre feinen Filzstift- und Tuschezeichnungen von Tieren und Pflanzen. Am Tag der offenen Tür, am Dienstag, 26. Februar, können auch zukünftige Schüler und Eltern ihr Werk bestaunen. Die eigentliche Ausstellung von Gabriela Oberkofler in der Kunsthalle Göppingen wird am 31.Januar eröffnet.
Ein weiteres Projekt des Mörike-Gymnasiums ist die künstlerische Neugestaltung des Schulgebäudes. Es soll ein Gemeinschaftswerk von Schülern, Eltern und Lehrern werden, das auf ästhetische Weise zum Ausdruck bringt, wer in der Schule lebt. Alle Fachbereiche tragen ihren Teil dazu bei, den mehr als hundert Jahre alten Fluren und Zimmern ein neues Gesicht zu verleihen.
Quelle: NWZ