Exklusive Einblicke beim Meisterkonzert des Multipercussion- und Marimbaphonspielers Christoph Sietzen

Für die Klassenstufe 10 gab es vor kurzem einen Musikunterricht der ganz besonderen Art: Sie durften nicht nur beim Konzert des international bekannten Percussion-Künstlers Christoph Sietzen in der Stadthalle mit dabei sein, sondern sie erhielten vorab auch eine persönliche und ausführliche Einführung in sein Wirken als Musiker.

 „Es stehen sich zwei Hauptherausforderungen gegenüber,
nämlich die Rückbesinnung auf das Wesen des Schlagzeugschlagens
und die Suche nach neuen Möglichkeiten für das Zusammenspiel
von bestimmten und unbestimmten Rhythmen.“

 Mit diesen Worten beschreibt der japanische Komponist Maki Ishii seine 1985 entstandene Komposition „Thirteen Drums“, womit er den Gegensatz zwischen der weit verbreiteten Meinung „...draufschlagen kann doch jeder…“ und dem sehr komplexen Wesen der Schlagwerkmusik des 20. und 21. Jahrhunderts in den Vordergrund stellt.

Nach einer Konzerteinführung mit Frau Ulrike Albrecht, Kulturkreis Göppingen, und dem Schlagwerker Christoph Sietzen, war es am Mittwoch, den 22. Juni 2022, für die Zuhörer in der Stadthalle Göppingen die Hauptaufgabe in dem oben genannten Werk und weiteren Kompositionen des 20. Jahrhunderts, wie Arvo Pärts Variationen zur Gesundung von Arinushka oder Iannis Xenakis Rebonds A und B, den rhythmischen Faden nicht zu verlieren und auch die Erweiterung des bespielbaren Raumes, bis hin auf die Bretter des Bühnenbodens, zu entdecken. Dem gegenüber wirkte die für Marimbaphon arrangierte barocke Tonstruktur der Chaconne für Violine solo in d-Moll von Johann Sebastian Bach vertraut und entfaltete den epochenumspannenden Bogen, dem sich ein professioneller Schlagwerker gegenübersieht.

Dank der Kooperation des Mörike-Gymnasiums mit dem Kulturkreis Göppingen e.V. und der Initiative „Rhapsody in School“ war es möglich, diesen international gefeierten Instrumentalisten zu treffen und einen kleinen Einblick in sein Schaffen zu bekommen. Derlei Begegnungen liegen dem Mörike-Gymnasium besonders am Herzen. So gelingt es, kulturelle Bildung fest in den Schulalltag zu integrieren und die Schülerinnen und Schüler Kultur direkt erleben zu lassen.

Diese Erfahrung des etwas anderen Musikunterrichts wird mit Sicherheit allen, die dabei waren, in Erinnerung bleiben.

Text: Michael Maurer
Bilder: Sebastian N.
Veröffentlicht: 03.07.2022