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Lebhafte Diskussionen bei der Jugendkonferenz

44 Schülerinnen und Schüler diskutieren am Mörike-Gymnasium Göppingen über Themen, die sie bewegen und wie man diese anpacken könnte.

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, diese Jugendkonferenz auszurichten“, begrüßt Maria Rauhut, die Schulleiterin des Mörike-Gymnasiums, die 44 anwesenden Diskutierenden aus den Klassen acht bis zwölf. Anschließend übergibt sie das Ruder an die drei Moderierenden, Julika Albrecht, Joost Hokenmaier und Sebastian Gabriel; allesamt im schuleigenen Debattierclub. Sie erklären das Konzept des Jugendgremiums: In kurzen Diskussionsrunden dürfen die Schüler über Themen diskutieren, wie Süchte, Klima, politische Beteiligung und mentale Gesundheit. Abschließend werden je drei Erkenntnisse, welche die Schüler zu den Themen gewinnen konnten, in der Gruppe vorgestellt. Zu einer Fragerunde waren der Erste Bürgermeister Johannes Heberle und zwei Vertreterinnen des Jugendgremiums geladen.

„Es ist eine schöne Möglichkeit zur Partizipation und dass die Jugendlichen gehört werden“, freut sich Sebastian Gabriel, einer der Moderatoren der Veranstaltung. Er schätzt allerdings die wirklichen Auswirkungen auf  die Politik als recht gering ein. Julika Albrecht ist der Meinung, dass der Diskussionsbedarf durchaus vorhanden ist. Sie beschreibt Diskussionen innerhalb der Unterrichtsstunden. Auch Teodora, Ida, Ariane und Johanna, die gerade über das Thema Zukunft, Ängste und Werte diskutieren, freuen sich darüber, dass ihre Meinungen gehört werden. Johanna wundert sich besonders darüber, dass „Politiker, die schon bald in Rente gehen, über Schulen und Kindergärten entscheiden“. Auch Ida sieht das ähnlich. Für sie gibt es aber noch andere Problempunkte. Sie kritisiert die teilweise maroden Schulen, ihrer Meinung nach sollte man mehr in Schulen investieren, denn „wir sind die Zukunft“, so die Schülerin.

Auch Johannes Heberle findet den Austausch unter den Jugendlichen sehr gut. Er beschreibt, dass Diskussion und Austausch essenziell in der Demokratie seien. Deshalb sei es umso wichtiger, ihn schon unter den Jugendlichen zu haben. Er selbst ist der Ansicht, „dass wir die Jugendlichen stärker hören sollten. Denn die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, bestimmen über ihre Zukunft“. Die Jugendlichen kritisieren, dass zum Beispiel Alkohol in der Gesellschaft sehr normalisiert sei, dass der mentalen Gesundheit manchmal gerade in der Schule geschadet werde, oder das Sicherheitsgefühl abnimmt. Sie präsentieren auch Lösungsvorschläge, wie Aktionstage über die Folgen von Süchten, Selbstverteidigungskurse im Sportunterricht oder dass mehr Wert auf die soziale Ausbildung der Lehrer gelegt werden sollte.

Heberle verspricht, Anregungen und Kritik, welche er innerhalb der Stadt ändern könnte, mitzunehmen und anzugehen. Manche Hoffnungen muss er aber enttäuschen. So berichtet eine Schülerin über die schlechten Busverbindungen zu manchen Orten. Ob die Stadt das nicht angehen könnte? Leider liege das Thema ÖPNV beim Landratsamt.


Wir bedanken uns recht herzlich bei Redakteurin Greta Schmid und der NWZ für die Bereitstellung dieses Artikels. Er erschien in der NWZ am 15. März 2025.


Text: Greta Schmid (NWZ)
Fotos: Schule 
Veröffentlicht: 
08.04.25