Backen wie die Römer
Vor rund 2000 Jahren eroberten die Römer auch Teile des heutigen Baden-Württemberg und hinterließen an einigen Stellen ihre Spuren. Rund 200 Jahre lang wurde in Hechingen-Stein ein römischer Gutshof – eine villa rustica – bewirtschaftet, der seit 1973 schrittweise ausgegraben und teilweise wieder rekonstruiert wurde.
Mit Bus und Bahn machten sich die Lateiner der 7d zusammen mit Herrn Roth am Ende des Schuljahres auf den Weg dorthin. Begrüßt wurde die Gruppe gleich mit einem Arbeitsauftrag. Mit Hilfe einer großen Steinmühle sollten Getreidekörner zu Mehl gemahlen werden, was einigen Körpereinsatz von allen Mitreisenden verlangte. Das gewonnene Mehl entsprach im ersten Durchgang noch nicht ganz den Anforderungen der Bäckerin und so wurden die groben Teile heraus gesiebt und noch ein weiteres Mal im Mahlwerk mit Muskelkraft zerkleinert. Nach einigen Runden mahlen und sieben – bei denen leider auch einiges vom kostbaren Mehl auf dem Boden landete – hatte das Mehl die geforderte Qualität erreicht und konnte nach einem Rezept des antiken Schriftstellers Apicius zu einem Brotteig verarbeitet werden.
Beim anschließenden Teigkneten waren wieder viele Hände und ausreichend Muskelkraft gefordert. Der Ofen war von den fleißigen Helfern des Museums bereits vorgeheizt worden und so gab es für die 7d eine kleine Arbeitspause, während der Teig gehen musste.
Die Zeit wurde für einen Besuch des Museumsgeländes genutzt, auf dem es zahlreiche Räume der rekonstruierten villa zu besichtigen gab. Eine römische Küche, ein Triklinium, einen Schlafraum, aber auch die Unterkonstruktion der Fußbodenheizung und eine römische Latrine mit zahlreichen Toilettensprüchen – natürlich auf Latein.
Der Teig war inzwischen gegangen und konnte nun von jedem zu einem eigenen römischen Mini-Brot verarbeitet werden. Alle Brote wurden in den Ofen eingeschossen und nach dem Backen und Abkühlen auch gleich an Ort und Stelle mit Blick auf den römischen Gutshof und die Burg Hohenzollern verzehrt.