Schulpartnerschaft mit der High-School Nr. 42 in Tianjin / China

Deutsch-chinesischer Schüleraustausch


Angeregt und organisiert wurde diese besondere Schulpartnerschaft im Schuljahr 2004/05 durch Frau Skaroupka-Liesche vom Mörike-Gymnasium und Herrn Wudong, zuständig für Schulpartnerschaften auf chinesischer Seite. Nach gründlicher Vorbereitung startete die erste Schülergruppe am 21.5.2005 von München nach Peking. Begleitet wurde die Gruppe vom stellvertretenden Schulleiter, Herrn Mayer, und von den Kolleginnen und Kollegen, Frau Skaroupka-Liesche, Frau Beug und Herrn Kim. Da das Mörike-Gymnasium mit dieser Schulpartnerschaft unter den Göppinger Schulen Neuland betrat, wurde diese Reise von der NWZ begleitet durch die Veröffentlichung aktueller Email-Berichte der Schüler/-innen aus China. So konnte über die Schule hinaus auch die Bevölkerung an dieser Reise teilhaben.

Der Gegenbesuch der chinesischen Schülerinnen und Schüler und der begleitenden Lehrer fand im darauf folgenden Schuljahr vom 21. - 28. Januar 2006 statt. Ihr Interesse an unserer Kultur und unserem Schulwesen war groß. In China begonnene Freundschaften wurden vertieft. Am Abschiedsabend begeisterten Ausschnitte aus dem "König der Löwen" die chinesischen Zuschauer und ebenso zogen uns die chinesischen Tänze und die Musik in ihren Bann.

In diesem Schuljahr begann nun die zweite Runde unserer Begegnungen. Vom 22. 10. - 05. 11. 2006 führte das Mörike-Gymnasium seinen zweiten Besuch bei unserer Partnerschule High-School Nr.42 in Tianjin durch. Diesmal wurde die Schülergruppe (27 Mädchen und Jungen der Oberstufe 12 und 13) vom Schulleiter Herrn Dr. Föll, von Frau Skaroupka-Liesche und Frau Fliege begleitet.
Das Rahmenprogramm entsprach im Wesentlichen dem des ersten Besuches und sieht für die erste Woche die Unterbringung der deutschen Schüler/-innen in den chinesischen Gastfamilien vor. Gemeinsame Ausflüge, Unterrichtsbesuche, sportliche Wettkämpfe, kulturelle Abendveranstaltungen standen auf dem Programm, ein großer Abschiedsabend mit Vorführungen beider Seiten bildet den Abschluss. Die hierbei übergebenen offiziellen Gastgeschenke werden in Kürze in einer Vitrine im Mörike-Gymnasium ausgestellt werden.
Die zweite Woche diente dem Kennen lernen des Landes. Die Hauptstadt des Nordens, Peking (Beijing), die Hauptstadt des Südens, Nanking (Nanjing), die paradiesischen Städte Hangzhou und Suzhou gehören dazu und zum Abschluss die Weltmetropole Shanghai. Von Shanghai ging es dann in einem 13-stündigen Non-Stop-Flug zurück nach Deutschland.

In der ersten Woche gab es für die begleitenden Lehrerinnen und den Schulleiter auch eine ganze Reihe offizieller Begegnungen und Besprechungen mit den vorgesetzten Behörden. Sie dienten dem Kennen lernen und der Weiterentwicklung der Schulpartnerschaft.
Die chinesische Seite ist sehr an einer langfristig angelegten Schulpartnerschaft interessiert. Dies wird auch in dem Schulpartnerschaftsvertrag, der im Beisein der Presse von beiden Schulleitern - Herrn Kong von der High-School No.42 Tianjin und Herrn Dr. Föll vom Mörike-Gymnasium Göppingen - feierlich unterzeichnet wurde, zum Ausdruck gebracht. In fünf Punkten werden die wesentlichen, auch langfristigen Ziele genannt:
1. Auf Langfristigkeit angelegter Schüleraustausch beider Schulen. Besuch und Gegenbesuch im jährlichen Wechsel.
Der Schüleraustausch dient der Anbahnung und Vertiefung der Freundschaft, der Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses beider Länder und der Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse der chinesischen bzw. deutschen Sprache.
2. Einrichtung einer China-AG bzw. Deutsch-AG mit dem Angebot des Fremdsprachenlernens.
3. Aufnahme chinesischer Schüler mit guten Deutschkenntnissen am Mörike-Gymnasium mit der Möglichkeit die deutsche Abiturprüfung abzulegen - Entsprechendes auch für deutsche Schüler an der High School No.42.
4. Zeitweiliger Lehreraustausch mit dem Ziel, Schüler und Lehrer der Partnerschule in der Fremdsprache zu unterrichten.
5. Einrichtung kleiner Bibliotheken mit Materialien und Büchern auch in der Fremdsprache der Partnerschule
Die Ziele sind weitgesteckt. Sie können nur schrittweise und in enger Absprache mit den jeweiligen Schulbehörden umgesetzt werden und stehen deshalb unter dem Vorbehalt "wenn möglich".

Als wir am 5. November 2006 nach einem 13-stündigen Non-Stop-Flug wieder festen Boden unter den Füßen hatten, ging eine unvergessliche Reise voller ungewöhnlicher und spannender Eindrücke zu Ende.
Fest in Erinnerung bleibt der herzliche Abschied auf dem Schulhof am Ende der ersten Woche. Abschiedstränen bezeugten, wie sehr sich Schüler und Gastschüler schätzen gelernt haben. Die große Gastfreundschaft der chinesischen Familien haben auch wir Begleiter erfahren dürfen. Unsere chinesischen Betreuer haben uns die Wünsche förmlich von den Augen abgelesen.
Ebenso in Erinnerung bleiben die großartigen Eindrücke von einer faszinierenden, fremdartigen Kultur. Nur im eigenen Erleben beginnt man, kulturelle Unterschiede zu verstehen. Den Schülern dieses eigene Erleben zu ermöglichen, ist auch Sinn und Ziel unserer Partnerschaft.
Auch aus fremdsprachlicher Sicht ist der Schüleraustausch ein Gewinn. Die Verständigung unter den Schülern und in den Gastfamilien erfolgte praktisch ausschließlich in englischer Sprache. Ebenso fanden manche Führungen auf Englisch statt. Ein intensives Sprachtraining unter echten Bedingungen! Für die Oberstüfler ein voller Erfolg!
Die Reise war eine ungeheuere Horizonterweiterung: Zurechtrücken einer überholten, veralteten Vorstellung von einem "Entwicklungsland", Kennen lernen einer rasant aufstrebenden Nation, die auf manchen Gebieten bereits die Nase vorn hat und deren Arbeitseinsatz in Schule und Beruf uns Erstaunen und Bewunderung abnötigen.

Ich darf Frau Skaroupka-Liesche, die diese Partnerschaft ins Leben gerufen hat, für ihr großes Engagement ganz herzlich danken. Ebenso gilt mein Dank allen Begleitlehrern und allen Lehrern und Eltern, die beim Gegenbesuch in unserer Schule unterstützend zur Seite standen und stehen werden.

Ein besonderer Dank geht auch an Herrn Wudong, der das Reiseprogramm der beiden bislang durchgeführten Reisen zusammengestellt hat, und uns ein sehr verlässlicher und verantwortungsvoller Ansprechpartner war.

Schließlich bedanke ich mich herzlich bei Herrn Kong, Herrn Zhang, Herrn Wang und allen Lehrerinnen und Lehrern der High School No. 42, die zum guten Gelingen des Aufenthaltes beigetragen haben.
Eine persönliche Einladung an die Leiter der Schule, Herrn Kong und Herrn Zhang und ebenso an den Beauftragten für internationale Beziehungen, Herrn Wang, habe ich ausgesprochen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich sie und die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer beim nächsten Mal in Göppingen begrüßen dürfte.

Ich wünsche unserer Partnerschaft, auch im Namen aller beteiligten Schüler/-innen und Eltern, Beständigkeit und eine gute Zukunft.

Schulleiter Dr. Helmut Föll