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Letzte Aktualisierung:25.11.2011
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Schulanfangsgottesdienst Schuljahr 2010/2011 in der kath. St. Maria Kirche Göppingen:

Schulanfangsgottesdienst Schuljahr 2010/2011 in der kath. St. Maria Kirche Göppingen:

 

Wurzeln schlagen wie ein Baum

 

Begrüßung:

Die erste aufregende Woche eures Schulanfangs im Mögy ist fast schon rum. Viele neue Gesichter sind euch begegnet und eine Fülle von Informationen schwirren euch vermutlich im Kopf herum. Wir, die Religionslehrerinnen und – lehrer der letzten 5er Klassen und die Schülerinnen der 6.Klassen möchten euch aber gerade deshalb einladen in einer für manche ungewohnten Form hier mit uns gemeinsam im neuen Schuljahr anzukommen.

Begrüßen möchte ich auch die Eltern und LehrerInnen, die mit zu diesem Gottesdienst gekommen sind.

Alle hatten heute morgen unterschiedliche Wege hierher. Manche aufgeregt und in Eile. Vielleicht noch immer mit ein wenig Angst-wie wird dieser Tag werden?

Aber auch mit Neugier und Freude. So feiern wir diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen

Ihr habt es bestimmt schon auf dem Liedblatt gelesen:Unser Gottesdienst hat das Motto: Wurzeln schlagen, wie ein Baum. Mit dem ersten Lied steigen wir schon ins Thema ein: Komm bau ein Haus - Komm pflanz ein Baum. Die Lieder begleiten Herr Maurer und seine Band.

 

Gebet:

Lasst uns beten: Wir stehen dazu auf und falten unsere Hände

Lebendiger Gott, wir stehen heute vor dir nach dieser ersten Schulwoche.

Viele freuen sich und sind ein wenig stolz.

Manche haben auch etwas Angst, wie es wohl weitergeht.

Du siehst uns an, wie wir sind.

Unsere Freude und Ängste können wir dir sagen.

Wir bitten dich:

Stärke uns für diesen neuen Schulanfang.

Sei bei uns, wenn wir Hilfe brauchen.

Schenk uns Freude am Lernen und an unserer neuen Umgebung.

Amen.

 

Warum faszinieren uns Menschen eigentlich Bäume so sehr? Darauf gibt es viele Antworten: Du kannst in Bäumen klettern. Sie geben dir Schutz und Schatten. Sie bieten dir Platz, wo du ganz allein sein oder dich mit Freunden zurückziehen kannst. Auf dem neuen Schulhof stehen viele. Sie sind schön und verändern ständig ihr Aussehen. Du staunst über ihre Größe. Manche tragen Früchte. Du bist beeindruckt von ihrem Alter. Hinter all diesen Antworten verbirgt sich aber eine einzige Antwort, die den Grund für unser Staunen vielleicht am besten beschreibt.

 

Die Bäume sind uns Menschen so ähnlich.

Der Baum ist seit Jahrtausenden Sinnbild für das menschliche Leben.

 

S1 Bäume und Menschen stehen aufrecht und wollen nicht auf den Boden fallen.

S2 Bäume und Menschen wollen nach oben und streben dem Himmel zu.

S3 Bäume und Menschen brauchen zu all dem feste Wurzeln, einen festen Stand auf  

     der Erde.

 

Im Baum kann man sein Leben erkennen, auch das, das jetzt bei euch in der neuen Schule

S1/2: Wurzeln am Plakat aufdecken

 

S: Ein Baum muss Wurzeln schlagen, damit er Halt, Festigkeit und Nahrung gewinnt. Die Wurzeln sind meistens unsichtbar. Das, was Kraft und Leben gibt, ist verborgen und still.

L: Worin ein Mensch verwurzelt ist, woher er seine Lebenskraft holt, das liegt auch nicht immer offen. Wenn ich mich einleben will, muss ich Wurzeln schlagen, sonst fehlt mir das, was mich trägt, hält und nährt. Wenn mein Leben hier an der neuen Schule gelingen soll, kann ich nicht nur oberflächlich dahinleben und -denken.

S: Alles Große wächst aus kleinen Wurzeln, die aus unscheinbaren Kleinigkeiten Kraft gewinnen.

L: Ich muss verwurzelt sein in Familie, Freundeskreis, Klassengemeinschaft und Schulgemeinschaft. Dabei helfen kann mir ein verständnisvoller Lehrer, ein freundliches Wort meiner Mitschüler, ein Lachen in einer anstrengenden Situation, ein mutmachendes Wort in meiner Familie. Ich muss mich engagieren, in dem, was mich jeden Tag umgibt, damit ich Kraft, Halt und Nahrung finde.

 

Stamm aufdecken

S: Der Stamm trägt die Nahrung zu den Wurzeln. Er passt sein Wachstum den Umweltbedingungen an. Er strebt nach oben. Mit seiner manchmal rauhen Borke schützt er das Innere vor Verletzungen und Schädlingen. Er trägt in den Jahresringen das Alter des Baumes in sich. Er ist das Jahresbuch des Baumes.

S: Der Stamm trägt, schützt und verbindet. Die Lebenskraft, die er in der Tiefe und aus der Höhe geschenkt bekommt, leitet er weiter nach oben und unten. So kann er manchem Sturm im Leben widerstehen.


L: Mit Lebenskraft, Freude und Mut kann ich einiges und einige ertragen auch in meiner Klasse, ich werde belastbar. Viele Klassenarbeit, schwere Hausarbeiten. Ich kann mir aber nicht selbst die Festigkeit geben, die ich brauche. Sie kann mir von meinen Eltern, Freunden, Mitschülern, Lehrern und immer auch von Gott geschenkt werden. Das, was ich von anderen empfange und weitergebe, kann mich stark und sicher machen auch wenn ich manchmal glaube einer Sache nicht gewachsen zu sein..

 

Krone aufdecken

 

S:    Der Stamm, aus vielen Wurzeln zu einem geworden, teilt sich wieder.

      Er bildet Äste und Zweige.

      Sie strecken sich dem Licht, dem Himmel entgegen.

S:    In der Baumkrone wächst das Leben ständig über sich hinaus.

      Der Baum hört nicht auf zu wachsen.

L: Wie der Baum möchtet ihr größer werden. Aber es geht nicht nur um die Körper-   

      größe.

      Auch ihr wollt über euch selbst hinauswachsen, Neues erfahren, entdecken,  

      lernen.

      Ihr wollt nicht stehen bleiben, sondern weiterkommen, ihr habt Wünsche, Ideen   

      und Träume, für die ihr arbeiten möchtet.

S:    Jedes Jahr bringt der Baum Blätter hervor, die Licht und Luft aufnehmen und

       umwandeln:

       sie versorgen den Baum mit „Lebensmitteln“ und uns Menschen mit Sauerstoff.

L: Was ihr in euch aufnehmt, was ihr lernt und begreift, lässt euch wachsen und

      macht euch stark.

      Wie die Blätter uns mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff versorgen,

      sollt auch ihr nicht nur für euch sorgen.

      Ihr müsst euch mitteilen und mit anderen teilen, sonst bleibt ihr einsam und allein,

      und es kann keine Gemeinschaft unter euch entstehen.

S:  Nicht nur Blätter wachsen an den Bäumen. Es entwickeln sich zarte Blüten und   

      Früchte reifen.

L: Auch an der neuen Schule sollt ihr aufblühen, ungeahnte Fähigkeiten entdecken

     und entfalten, die Gott in euch angelegt hat.

     Erste Früchte könnt ihr schon jetzt an andere verschenken:

      Seid höflich und freundlich zu allen, denen ihr in der Schule begegnet,

      seid offen für die anderen und achtet einander, auch wenn ihr ganz verschiedene

      Wurzeln habt,

      steht einander bei und helft einander auf dem Schulweg und in den Pausen   

      genauso wie beim Lernen, ...

S:    Die Baumkrone bietet Deckung und Schutz für andere Lebewesen.

      Vögel nisten in den Zweigen des Baumes, Menschen lassen sich in seinem  

      Schatten nieder.

L: Als einzelne fühlt ihr euch vielleicht noch etwas verloren in dieser großen, neuen 

      Schule. Auch im Laufe des Schuljahres und eures Schullebens wird es

      Situationen geben, in denen ihr oder andere besonderen Schutz oder Hilfe   

      brauchen.

      Ihr alle könnt dazu beitragen, dass sich in der Klasse alle wohl fühlen, dass   

      niemand ausgelacht oder ausgeschlossen wird.

      Auch wir Lehrerinnen und Lehrer möchten dazu beitragen, dass es euch am  

      Mögy gut geht, ihr euer Begabungen entfalten und eure Träume verwirklichen   

      könnt.

 

L:

Manchmal genügt nur ein kleiner Same, damit ein großer Baum entstehen kann. Damit wird dann sogar ausgesagt, wie es zugeht, „wenn Gottes Kraft im Spiel ist“.

Und davon handelt unser nächstes Lied, das den meisten bekannt sein dürfte:

 

Lied:

Kleines Senfkorn Hoffnung

Auch ein Prophet im Alten Testament unserer Bibel, vergleicht den Menschen mit einem Baum.

L:

Bibelwort: Der Baum an Wasserbäche gepflanzt

 

S:Austeilen der Klappbäume

L:

Wir sehen das Samenkorn einsam in der Erde. Es muss die Dunkelheit und die Einsamkeit aushalten. Es muss in die Erde, sonst vertrocknet es. Das Samenkorn braucht eine Zeit zum Ausruhen und Kräfte-Sammeln. Diese Zeit zum Ausruhen brauchen auch wir, bevor wir Neues hervorbringen: Eine Zeit zum Nachdenken, zum Erinnern, zum Pläneschmieden, zum Verarbeiten bewegter Stunden.

 

Wir drehen unser Faltblatt um und sehen die zarte Pflanze – ohne Halt. Wind und Wetter ausgesetzt, ganz auf sich gestellt, im Kampf gegen alles, was sie bedrohen kann. Eine Pflanze wächst da, wo der Samen hinfällt. Sie kann sich ihren Platz nicht aussuchen oder gar ändern. Wir Menschen können uns zwar frei bewegen, aber wir müssen in der Zeit, in der wir hineingeboren sind und dem Ort, an dem wir aufwachsen, anpassen. Ich muss den Boden annehmen, aus dem ich wachsen möchte-auch wenn das mir in der Schule, in meiner Klasse manchmal schwer fallen kann.

 

Wir falten unser Blatt jetzt einmal auf und sehen das Bäumchen mit Wurzeln. Nur wenn ich mich tief verwurzele in meiner neuen Umgebung kann ich an Nahrung kommen um in die Höhe zu wachsen.

Meine Wurzeln sind oft für andere im Verborgenen andere nehmen sie nicht wahr, aber immer sind sie lebensnotwendig.

 

 

 

Wir sehen jetzt auf unserem Blatt den jungen Baum. Der Mensch wie der Baum brauchen gute Wachstumsbedingungen. Ein kindlich jugendlicher Baum braucht Menschen, die ihm Regeln, die aufrechtes und freies Wachstum ermöglichen ohne dass er sich und andere bedrängt, ihnen Licht wegnimmt und sie verkrümmt. Oft ist ein Stützstab notwendig, sonst knickt er ab. Ein klares Wort gibt Halt und Schutz. Ein Baum, der sich behaupten muss, bekommt starke Wurzeln und ein mächtiges Geäst, der auch andere mittragen kann.

 

Lied: Wer sich auf Gott verlässt

 

Überleitung: Fürbitten L

Gütiger Gott, Menschen, die aus der Kraft von Verständnis und Liebe leben, gleichen dem fruchtbaren Baum, der am Wasser gepflanzt ist. So können wir in unserem Schulalltag ein wirksames Zeichen sein für dich den Gott, der uns Liebe schenken möcht trotz des Unfriedens und der Zerstörung, die uns manchmal umgibt. Höre unsere Bitten:

Nach jeder Fürbitte sprechen wir den Satz: Wir bitten dich erhöre uns.

 

S+L Fürbitten

 

L:

Wir wollen nun gemeinsam mit allen Christen das Gebet sprechen, das Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern gelehrt hat.

Vater unser…

 

Segen: Gott segne und behüte euch, er begleite euch in euren Schulalltag und in eurer Freizeit. Er gebe euch Mut den neuen Dingen mit Neugier und Freude zu begegnen.

 

L:

Die Blätter teilen ihre Lebensmittel mit den Wurzeln des Baumes teilen und geben ihnen neue Kraft für Wachstum und Standhaftigkeit in den Stürmen. Genauso wollen die SchülerInnen der 6ten Klasse euch Kraft und Lebensmittel zusprechen, die ihr braucht, wenn ihr euch bei uns am Mögy verwurzeln wollt und so den Krisen und Problemen des Schulalltags mit Standhaftigkeit begegnen könnt. Die Blätter sollen euch im Alltag an die Voraussetzungen für Wachstum und Halt erinnern.

 

S der 6.Klassen:

Verteilen der Blätter (der 6.Klassen) und verteilen sie an die 5er Schüler/innen.

 

S:

Holen den bereits ansehnlichen Baumsetzling und zeigen ihn den anderen Schülern.

 

L:

Wir möchten auch im Pausenhof des Mörike-Gymnasiums einen Baum pflanzen. Im Frühjahr 2011 wird es soweit sein.

 

 

Lied: Laudato Si

 

Verantwortliche Lehrer/innen für die Gottesdienstgestaltung:

Egnita Zepf

Volker Hirschfeld

Vera Vollmer