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Letzte Aktualisierung:23.11.2012
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Abitur 2012: Vorbereitungs- und Umsetzungsmaßnahmen laufen auf Hochtouren

 

Seit dem Schuljahr 2008/2009 werden beim Kultusministerium unter Einbeziehung der beteiligten anderen Ministerien die Durchführung der gemeinsamen Kursstufe, wie auch das Abitur 2012 und die entsprechenden Anschlussperspektiven intensiv vorbereitet.

Ab Januar 2010 werden diese Informationsmaßnahmen nun verstärkt. So werden u. a. alle Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs 2012 ein Faltblatt erhalten, das sie umfassend über die gemeinsame Kursstufe, das Abitur 2012 und die Anschlussmöglichkeiten informiert.

In den ersten Monaten des Jahres 2010 werden für diese Schülerinnen und Schüler und sowie deren Eltern die Lehrkräfte darüber hinaus begleitende Informationsveranstaltungen durchgeführt.

Der weitere Sachstand zur gemeinsamen Kursstufe 2010/2012 und zum Abitur 2012 ergibt sich aus den nachfolgenden Informationen.

 

Die curriculare Grundlage für die Abiturprüfung 2012

Inhaltlich wurde die curriculare Grundlage der Abiturprüfung 2012 vorbereitet. G8- und G9-Schülerinnen und Schüler sitzen in denselben Kursen. Für die G8-Schülerinnen und Schüler gilt der Bildungsplan 2004, für die G9-Schülerinnen und Schüler der Kursstufenplan 2001. In allen Fächern der schriftlichen Abiturprüfung 2012 sind deshalb Schnittmengen des verpflichtenden Kursstufen beziehungsweise Bildungsplans erstellt worden, die als Grundlage für gemeinsame Prüfungsaufgaben dienen. Inhalte, die nicht in beiden Plänen enthalten sind, fallen in der schriftlichen Abiturprüfung 2012 weg. Für den weitergehenden Unterricht in der gemeinsamen Kursstufe gilt der Bildungsplan 2004.

Die curricularen Schnittmengen sind als "Ergänzende Hinweise" in den Schwerpunktthemenerlass Abitur 2012 aufgenommen worden. Er wurde bereits am 10. Juni 2009 zusammen mit dem Schwerpunktthemenerlass 2011 versandt und liegt damit den Gymnasien rechtzeitig vor Eintritt des Doppeljahrgangs in die Einführungsphase der Oberstufe mit Beginn des Schuljahrs 2009/2010 vor.

Die Schulen haben jetzt über ein Schuljahr Zeit, sich ohne Zeitdruck und ausführlich auf die gemeinsame Kursstufe und das Abitur 2012 vorbereiten zu können. Besondere Fortbildungsmaßnahmen für die Lehrkräfte zum Abitur 2012 sind nicht erforderlich, da die curricularen Schnittmengen zwangsläufig seit 2001 unterrichtet werden.

Die Lehrerinnen und Lehrer werden sich im Schuljahr 2009/2010 hinsichtlich der Hinführung der Klassen 10 (G8) und 11 (G9) auf die gemeinsame Kursstufe in den Fachschaften absprechen; auch können die Schulen im Schuljahr 2009/2010 mit geeigneten pädagogischen Maßnahmen die Zusammenführung der beiden Jahrgänge vorbereiten und unterstützen.

 

Die Unterrichtsversorgung in der gemeinsamen Kursstufe

Grundlage der Entscheidung für eine gemeinsame Kursstufe im Jahre 2005 war nicht die Absicht, Ressourcen einzusparen.

Die Zuweisungsregelung für die Oberstufe der Schuljahre 2010/2011 und 2011/2012 wird daher angepasst und die Grundzuweisung in der gemeinsamen Kursstufe so gestaltet, als ob eine Getrenntführung der beiden Jahrgänge vorgenommen würde. Dabei wird aus fachlicher und pädagogischer Sicht dringend empfohlen, die beiden Jahrgänge in gemeinsamen Kursen zu unterrichten. Die beschriebene Grundzuweisung hat nicht den Zweck, eine getrennte Führung der Kursstufen zu ermöglichen, sondern eröffnet jedem Gymnasium vielmehr Spielräume, besondere Arbeitsbelastungen abzufedern und die gemeinsame Kursstufe gut umzusetzen.

 

Sonderzuweisung für Zusatzbelastungen bei Beratung und Organisation

Aufgrund des Eintritts der beiden Jahrgänge in die Einführungsphase der Oberstufe im Schuljahr 2009/2010 entstehen den Schulen in den beiden Schuljahren der gemeinsamen Kursstufe Zusatzbelastungen durch eine aufwändigere Organisation und Stundenplangestaltung sowie durch einen erhöhten Bedarf an Beratung und Berufsorientierungsmaßnahmen; dazu kommen im Abiturjahr 2012 noch weitere Zusatzbelastungen durch Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen.

Die Zusatzbelastungen enden mit dem Abschluss der Abiturprüfung 2012. Für die Zusatzbelastungen durch eine aufwändigere Organisation und Stundenplangestaltung erhalten die Gymnasien des Landes eine zeitlich begrenzte Sonderzuweisung von rund 70 Deputaten für das Schuljahr 2010/2011 und von rund 115 Deputaten für das Abiturjahr 2011/2012. Für die Oberstufenberatung aller rund 27.600 G8-Schüler, die im Schuljahr 2009/2010 die Klasse 10 besuchen werden, fällt ein zeitlich begrenzter Zusatzbedarf bis zum Abitur 2012 jeweils im Umfang von rund 50 Deputaten an. Die Entlastung für die Oberstufenberatung im kommenden Schuljahr 2009/2010 wird ab dem 1. Februar 2010 erfolgen.

 

Die Raumsituation und die Lernmittelausstattung der Schulen

Sofern ein Gymnasium über die im Modellraumprogramm aufgeführten Räume verfügt, sind in der gemeinsamen Kursstufe räumliche Engpässe an den Schulen nicht zu erwarten. Im Einzelfall kann sich aber, abhängig von der konkreten Ausstattung der Fachräume und der Lehrmittelsammlungen, ein Anpassungsbedarf ergeben. Aufgrund der gemeinsamen Kursstufe entsteht vorübergehend ein zusätzlicher Bedarf an Lernmitteln, der im Rahmen der Festsetzung der Sachkostenbeiträge ausgeglichen werden wird.

 

Die schriftliche und mündliche Abiturprüfung 2012

Auch in der Sondersituation 2012 kann der übliche Zeitrahmen für die schriftliche und mündliche Abiturprüfung gewahrt bleiben. Der Zeitraum der schriftlichen Abiturprüfung 2012 liegt unmittelbar vor den Osterferien, zwischen dem 20. und 27. März 2012 und bezieht ausnahmsweise einen Samstag (24. März 2012) als Prüfungstag ein. Um die Gymnasien während der schriftlichen Abiturprüfung 2012 nicht noch zusätzlich zu belasten, wird der Anmeldetermin für die weiterführenden Schulen außerhalb dieses Zeitraums auf den 28. und 29. März gelegt. Außerdem wird den Gymnasien empfohlen, für die Durchführung der schriftlichen Abiturprüfung 2012 möglichst große Räume (Aula, Sporthalle) zu organisieren, um die Anzahl der Aufsicht führenden Lehrkräfte und damit den entstehenden Unterrichtsausfall möglichst gering zu halten.

Die mündliche Abiturprüfung 2012 liegt nach den Pfingstferien, zwischen dem 12. Juni und dem 29. Juni 2012. Angesichts der erhöhten Zahl der mündlichen Prüfungen wird der üblicherweise zweiwöchige Prüfungszeitraum um vier Tage erweitert. Grundsätzlich wird den Gymnasien empfohlen, die Schülerinnen und Schüler der gemeinsamen Kursstufe verstärkt für die Wahl des Seminarkurses zu gewinnen und so die Anzahl der mündlichen Prüfungen 2012 zu reduzieren.

Die Ausgabe der Abiturzeugnisse erfolgt spätestens am Freitag, 29. Juni 2012.

Trotz der erhöhten Anzahl von Abiturientinnen und Abiturienten soll die Abiturprüfung 2012 "so normal wie möglich" gestaltet und Unterrichtsausfall so weit wie möglich vermieden werden. Einerseits wird wie in jeder Abiturprüfung auch im Jahr 2012 das bewährte dreistufige Korrekturverfahren durchgeführt.

Uneingeschränkt und im bestehenden Umfang beibehalten wird auch die eingeführte Regelung hinsichtlich der Korrekturtage für die betroffenen Lehrkräfte. Zur Entlastung der Erstkorrektoren sind die drei Tage nach Abschluss der schriftlichen Abiturprüfung bis zum Beginn der Osterferien, also der 28., 29. und 30. März 2012, für die Abiturienten unterrichtsfrei.

Die Organisation der Korrekturtage wird dem Management der Schulen überlassen. Es bietet sich aber an, in diesen für die Abiturienten unterrichtsfreien Zeitraum die Korrekturtage zu legen.

Für die Zweitkorrektur sind bis zu drei Korrekturtage vorgesehen. Den Schulen wird empfohlen, in eigener Verantwortung im Abitur 2012 ausnahmsweise zwei verbindliche Termine für Korrekturtage festzulegen; in Einzelfällen kommt bei besonders belasteten Lehrkräften ein individuell in Absprache mit der Schulleitung festgelegter Korrekturtag dazu. Die Schulen gewinnen durch die beiden verbindlichen Korrekturtage Planungssicherheit. Ein längerer Zeitraum mit Unterrichtsausfall aufgrund von Korrekturtagen wird vermieden. Eine solche Lösung vor Ort setzt eine regionale Abstimmung der Gymnasien und die Einbeziehung der Gremien, insbesondere des Elternbeirats, voraus. Die Gestaltung des Unterrichts während der beiden verbindlichen Korrekturtage liegt in der Verantwortung der Schule. Bei der Drittkorrektur wird die eingeführte Regelung beibehalten; der Drittkorrektor erhält in Absprache mit der Schulleitung bis zu zwei Korrekturtage. Die Schulen werden gebeten, sich bei der Planung des Unterrichts im gesamten Abiturzeitraum 2012 eng mit den Eltern abzustimmen.

 

Weitere Entlastungsmaßnahmen für die Schulen

In der Zeit der gemeinsamen Kursstufe und des Abiturs 2012 werden weitere Entlastungen für die allgemein bildenden Gymnasien geschaffen. So wird die gymnasiale Lehrerfortbildung die besonderen Bedingungen an den Schulen in der gemeinsamen Kursstufe berücksichtigen. Die im Rahmen der Fortbildungen zum kompetenzorientierten Unterricht vorgesehenen zentralen und regionalen Fortbildungsveranstaltungen werden im Zeitraum der gemeinsamen Kursstufe gestreckt. Der Abiturzeitraum 2012, also die erste Hälfte des Kalenderjahres 2012, wird von gymnasialen Fortbildungen weitgehend freigehalten. In allen Fächern mit Schwerpunktthemen in der schriftlichen Abiturprüfung ist in gewissen Abständen ein Wechsel der Schwerpunktthemen üblich. Während der gemeinsamen Kursstufe sollen sich die Lehrkräfte aber nach Möglichkeit weder in neue Abiturthemen einarbeiten noch je nach Jahrgangsstufen verschiedene Abiturthemen unterrichten müssen.

Deshalb wird ein solcher Schwerpunktthemenwechsel im Abitur 2013 nach Möglichkeit vermieden; in allen Fächern außer in den Fächern Sport und Religion werden die Schwerpunktthemen 2012 im Abitur 2013 fortgeschrieben.

(Quelle: Infodienst Eltern Nummer 44)