Engagement für aktive Pause
Anerkennung für Gemeinschaftsprojekt am MöGy GöppingenGroße Ziele kann man oft nur durch gemeinsame Anstrengungen und enge Zusammenarbeit erreichen. Genau so war es auch bei der Gestaltung des neuen Pausenhofs des Mörike-Gymnasiums. Schüler, Eltern, Lehrer, Schulleitung, Stadtverwaltung und Gemeinderat sowie örtliche Firmen: Alle zogen an einem Strang, um den östlichen Pausenhof der Schule ansprechend zu gestalten. "Ein absolut vorbildliches Engagement aller Beteiligten hat dieses tolle Ergebnis erst möglich gemacht", lobte Oberbürgermeister Reinhard Frank bei seinem Vor-Ort-Besuch dieses Gemeinschaftsprojekt. Nicht von ungefähr war das Mörike-Gymnasium vor wenigen Wochen dafür mit einem Umweltschutzpreis der Hohenstaufenstadt Göppingen in Höhe von 1.000 DM ausgezeichnet worden.
"Unser hinterer Schulhof gleicht einem riesigen Parkplatz, völlig grau, langweilig und leblos. Er animiert nicht zum Spielen, was für einen Unterstufenschulhof wichtig wäre, und er lädt nicht dazu ein, ihn als Aufenthaltsort zu nutzen. Der Boden ist versiegelt, Regenwasser bildet große Pfützen, er ist weder für uns Schüler noch für Tiere und Pflanzen, was er sein sollte: eine grüne Insel in Schulalltag und Stadt." Dies war das Urteil der SMV am Mögy über den Schulhof noch Ende 1996.
Eigeninitiative ermöglicht Gemeinschaftsprojekt
Doch anstatt dies einfach zu akzeptieren oder nur auf die Hilfe von dritter Seite zu warten, wurde man selbst aktiv: Projekttage, Weihnachtsmarkt, Suche nach Sponsoren seien in diesem Zusammenhang als Stichworte genannt. Wesentlichen Anteil am Erfolg des Projekts hatte Kunstlehrer Ewald Locher, dem bei allen Aktivitäten eine wesentliche Schlüsselrolle zukam. Nach
Abschluß des ersten Bauabschnitts hörte sich das Urteil dann so an: "Große Flächen des Asphalts sind entfernt, ein Forum aus Natursteinblöcken ist entstanden, dessen Vorderseite als Treffpunkt und Sitzgelegenheit dient, während seine Rückseite ein dicht bepflanzter Bereich ist, der bis in ein paar Jahren einen ökologisch wertvollen Lebensraum darstellen wird, genauso wie unsere zwei selbstgemachten Trockenmauern. Der Fahrradplatz ist erneuert. Ein Klettergerüst aus naturbelassenen Stämmen entstand, das vor allem von den jüngsten Schülern rege angenommen wird. Ein Rankgerüst wurde erstellt. Es wird mit einheimischen Kletterpflanzen einwachsen und auf diese Weise schattige Sitzplätze ermöglichen." Und tatsächlich: Wirft man heute einen Blick auf den Pausenhof, so ist daraus inzwischen ein naturnaher Raum geworden, der den Schülerinnen und Schülern den Freiraum bietet, ihre eigene Phantasie zu entwickeln. Nach Überzeugung aller Beteiligten hatte dieses Projekt zudem den positiven
Nebeneffekt, daß das Wir-Gefühl am MöGy gestärkt und gesteigert werden konnte. "Die Zusammenarbeit mit dem Amt für Umweltschutz klappte hervorragend", lobte Ewald Locher auch die Unterstützung von städtischer Seite.
Zweiter Bauabschnitt soll Schulhof weiter optimieren
Die Realisierung des zweiten Bauabschnitts liegt nun in der Verantwortung der Stadt Göppingen. Für über 80.000 DM hat der Ausschuß für Umwelt und Technik vor einigen Wochen den Auftrag dafür erteilt. Dazu gehörtdie Aufstellung von Fahrradständern für 90 Räder, die Anlage eines begrünten, 3,50 Meter hohen Campus, erschlossen mit Natursteintreppen und eingefaßt mit Sitzsteinen, die Anlage eines Volleyballfeldes oder das Aufstellen von Sitz- und Tischkombinationen.
Darüber hinaus will die Schule eine Kletterwand als Funktionskunstwerk erstellen. "Für die Entwicklung des
Sozialverhaltens der Schüler wäre dies eine wichtige Einrichtung", erklärte Schulleiter Manfred Schaich den Nutzen einer solchen Kletterwand, die den neugestalteten Hof weiter abrunden und optimieren soll. Lu.
aus: Geppo 5.8.1998