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Letzte Aktualisierung:05.08.2008
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Abitur 1949 - Ehemalige am Mögy


Mörike-Gymnasium Göppingen
Abitur 1949 - Klassentreffen 2005

Dank der Bereitschaft von Herrn Oberstudiendirektor Dr. Föll und Frau Studienprofessorin i. R. Würfel, uns in ihrer Freizeit zur Verfügung zu stehen, konnte ein Teil der "Ehemaligen" sich auf eine Zeitreise in die Jahre 1940 bis 1949 begeben.

Zunächst gab Herr Dr. Föll einen Einblick in die Entwicklung der Schule seit mehr als fünfzig Jahren und stellte das heutige Profil mit all seinen Wahlmöglichkeiten vor. Anschließend führte uns Frau Würfel durch das Schulhaus, wo wir trotz der starken Erweiterung schnell wieder "ortskundig" wurden.
Danach gewährte sie uns einen Einblick in ihr "Schatzkästlein". Als Historikerin hat sie die Geschichte des Mörike-Gymnasiums von Anbeginn bis heute zusammengetragen und katalogisiert.

Und da fanden wir uns wieder in den Jahren zwischen Kriegsbeginn und Gründung der Bundes-republik Deutschland, als vieles einfach anders war als in normalen Zeiten. Schülerinnen kamen und gingen, ebenso Lehrerinnen und Lehrer, veranlasst durch zeitbedingte und persönliche Ereignisse.

Und der Stundenplan war das Eine, der tatsächliche Unterricht das Andere, vor allem zwischen 1943 und 1946. Statt Sportunterricht war Mohn- oder Rübenhacken auf dem zur Agraranbaufläche umgewandelten ehemaligen Adolf-Hitler-Platz angesagt. An Stelle der Handarbeit (TW) wurden wir auf die Felder im Umkreis geschickt, um Kartoffelkäfer einzusammeln. Bei Ablieferung auf dem Landwirtschaftsamt gab's ein paar Pfennige "Stückprämie" zur Aufbesserung der Klassenkasse. Und in unserer Freizeit wurden wir angehalten, Altpapier zusammenzutragen und Heilkräuter wie Brombeer- oder Himbeerblätter zu pflücken. Letztere wurden auf der Bühne der Schule zum Trocknen ausgelegt. Ob jemals davon Tee gekocht wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Ebenso ist nicht bekannt, ob Frau Würfel noch einige dürre Blätter für ihr Archiv aufgefunden hat.

Zwischendurch fiel dann häufig der Unterricht aus wegen Kohlemangels ( "Kohleferien") oder wegen des im letzten Kriegsjahr immer häufigeren "Fliegeralarms". Schließlich waren Zwangsferien von Ende April bis Anfang November 1945, mit anschließendem Unterricht im Freihofgymnasium im Wechsel mit den Jungen, weil unsere Schule als Lazarett für verwundete amerikanische Soldaten in Beschlag genommen war.

Glücklicherweise verlief die Oberstufe wieder in geregelteren Bahnen, sodass 42 Schülerinnen, ausgestattet mit dem Reifezeugnis, im Juli 1949 die Schule verlassen konnten.

Nochmals herzlichen Dank an Herrn Dr. Föll und Frau Würfel!

Die Abiturientinnen des Jahrgangs 1949
i. V. Ingeborg Kugler geb. Rittmannsberger

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