„Eine ganz persönliche Entscheidung“
Was tun nach dem Abitur? Eine Ausbildung machen? Oder lieber ein Studium beginnen? Und wenn ja, welches? Antworten auf diese Fragen erhielten die Schüler des Mörike-Gymnasiums in Göppingen am vergangenen Samstag.
Bereits um neun Uhr herrschte reges Treiben in der alten Turnhalle des Mörike-Gymnasiums. Während die Jungen und Mädchen der Klasse 7 fleißig Kaffee und Kuchen verkauften, warteten die Schüler der Klasse 10 sowie der Kursstufe gespannt darauf, was sie heute erwartet. „Die Entscheidung für einen Beruf ist keine leichte Sache. Gerade deshalb ist es für Schüler wichtig, sich so früh wie möglich zu informieren“, betonte Lehrer Ralf Engel. Er ist für die Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium, kurz BOGY, zuständig. Fast 40 Eltern, Vertreter der einzelnen Berufssparten und ehemalige Schüler hatten sich in diesem Jahr dazu bereit erklärt, den BOGY-Tag zu unterstützen. In den Klassenzimmern versorgten sie die Jugendlichen mit praxisnahen Informationen aus dem Studien- und Berufsleben. Schulleiter Karim Doosry lobte in seiner Eröffnungsrede das Engagement aller Beteiligten. Nur durch ihren Einsatz könne eine solch wichtige Veranstaltung weiterhin stattfinden.
Besonders groß war bei Schülerinnen und Schülern das Interesse am Beruf des PR-Beraters. In der ersten Runde herrschte dort ein großer Ansturm, wobei einige Schüler danach betonten, dass sie nicht alle PR-Berater werden wollten. „Es hat uns einfach nur interessiert, was sich hinter diesem Berufsbild verbirgt.“ Im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik zeigte sich, dass das Geschlecht die Berufswahl beeinflusst. Jungen waren hier reichlich vertreten, Mädchen jedoch eher rar. Dass die Umstellung vom Schülerleben auf das Berufs- und Studienleben erst einmal hart ist, erfuhren die Jugendlichen in mehreren Klassenzimmern. Dou Xia studiert Maschinenbau und erklärte: „An der Universität ist man auf sich allein gestellt. Es gibt keine Lehrer, die man mal was fragen kann.“ Er berichtete von seinem Alltag und widerlegte so die Vorstellung vom lockeren Studentenleben. Auch Andreas Wenserit von der Dualen Hochschule in Stuttgart betonte, dass es anstrengend sei Beruf und Studium unter einen Hut zu bringen. Ein duales Studium habe jedoch vor allem einen Vorteil: „Wer das Studium schafft, muss sich später nicht neu bewerben, sondern hat einen sicheren Arbeitsplatz.“ In der heutigen Zeit sei das viel wert. Bei der Menge der Informationen, die auf die Jugendlichen einströmten, fällt eine endgültige Entscheidung sicherlich schwer. Amatus Beyer, ehemaliger Schüler am Mögy, gab den jungen Menschen deshalb mit auf den Weg, sich bei der Berufswahl viel Zeit zu lassen. „Hört nicht auf andere. Die Berufswahl ist eine ganz persönliche Entscheidung. Jeder muss sie für sich alleine treffen.“ Aus eigener Erfahrung berichtete er, dass ihm Praktika in verschiedenen Bereichen die Entscheidung erleichtert hätten.
A.S.