SaS 2. Tag

So ein Staat ist schön, macht aber viel Arbeit. Am Eingang werden die Ausweise kontrolliert, Visagebühren erhoben und eingezogen. Bei der Bank kann man sich Geld in der Landeswährung besorgen; sonst kann man sich nichts von den schönen Dingen kaufen, die in den Betrieben hergestellt und angeboten werden. Oder soll es eine neue schicke Frisur sein oder eine Tätowierung oder suchen Sie Entspannung in der Seelenoase. Ein riesiges Werbespektakel versucht die Aufmerksamkeit der Bürger und Besucher auf sich zu lenken. Man kann auch vieles lernen. Es gibt Unterricht für Klavier, Gitarre, Schlagzeug, Gesang, Gesellschaftstanz, Hip-hop, Kampfsport, mittelalterliche Tänze und vieles mehr. Ein großes Angebot im Bereich der Gastronomie macht den Aufenthalt im Staat zum Genuss. Manche Lokale (Geheimtip Lu) sind schon Michelin-Stern-würdig. Es wird gehandelt und angepriesen, geholfen und unterhalten. Es ist ein Vergnügen durch den Staat zu flanieren, an den Straßenmusikanten vorbei, die aktuelle Tageszeitung zu lesen oder den Kulturhinweisen des Nachrichtensenders zu folgen, um sich beispielsweise eine Zirkusvorstellung anzusehen. Das alles würde so nicht funktionieren, gäbe es nicht eine riesige Schar von emsig arbeitenden Beamten und Bürgern, die sich um sämtliche Belange des Staates kümmern. Schon gibt es erste Straftaten, aufgedeckt von einer schlagkräftigen Polizeigruppe. Natürlich ein Fall für die gut funktionierende Justiz. Viel Arbeit für Staatsanwalt , Verteidigung und Richter. Spannend für die bei öffentlichen Sitzungen eingeladenen Zuschauer. Arbeitslose müssen vermittelt und beraten werden. Vielen erfolgreichen Betrieben stehen bereits einige wenige Insolvenzanträge gegnüber. Sie sehen: Das volle pralle Leben! Am Samstag werden viele Besucher erwartet. Kommen Sie auch? Das gibt ein Fest!

G.H.