Projekt 40: Schach für Anfänger
Tick-Tack, Tick-Tack,... tönt es im Zimmer 204. Der Anblick, der sich beim Eintreten bietet, läßt den Besucher erstaunen: 12 männliche Teilnehmer aus der Unterstufe sitzen gepaart an Tischen, vor sich das Schachbrett, rechts die Schachuhr. Ihr Rhythmus wird nur gelegentlich durch leises Stöhnen oder flaches Atmen unterbrochen. Die Atmopshäre wirkt gespannt, die jungen Schachspieler sind konzentriert bei der Sache. Geredet wird nur im Flüsterton. Nach 10 Minuten ist Joachim Garbrecht (13) mit seinem Gegner fertig und bereit für unsere Fragen: "Ich spiele selber sehr gerne und oft Schach, also hab ich mich für ein Schachprojekt entschlossen", sagte er bestimmt. Da er außerdem die Schach AG von Herr Hamm besucht, lag es nahe diesen als Aufsichtsperson hinzuzuziehen. Und Herr Hamm nimmt seine Aufgabe sehr ernst:
Jedes Spiel wird verfolgt und mit Tipps und Ratschlägen natürlich nicht gespart. Das Schachspiel zu beherrschen war zwar für die Teilnahme am Projekt 40 nicht Bedingung, aber einen wirklichen Neuling sucht man in der Gruppe trotzdem vergeblich. Also geht es nach kurzer Einführung auch gleich mit den ersten Partien los. Zwischendurch erklären Joachim und Herr Hamm spezielle Anfangszüge und geben Ratschläge. An Demonstrationspartien werden Fehler analysiert, damit jeder vom anderen etwas lernen kann. Nach einem Tag Training sind die Teilnehmer dann bereit für die große Herausforderung: Ein gut organisiertes Tunier wird ausgetragen, jede Partie dauert 20 Minuten; der Gewinner kommt weiter. Da rauchen die jungen Köpfe gewaltig. Ab und zu merkt man aber doch, dass man hier unter 12 - jährigen und nicht etwa in der Oberstufe sitzt: Sobald die 20 Minuten einer Partie vorbei sind, geht der gewohnte Lärm, das Gerede und Geschreie los. Naja, nach derart harter Denkarbeit sei's ihnen gegönnt!