Deutsch-Chinesischer Schüleraustausch des Mörike-Gymnasiums
35 Schüler und 4 Begleitlehrer reisen Ende Mai nach China
Das Mörike-Gymnasium in Göppingen will mit China einen deutsch-chinesischen Schüleraustausch aufbauen. Das Gymnasium wird mit 35 Schülern der Oberstufe Ende Mai für zwei Wochen nach China reisen. Die Schüler sind dabei eine Woche bei Gasteltern untergebracht und werden den chinesischen Alltag erleben. In der zweiten Woche steht eine Rundreise mit Firmenbesuchen auf dem Programm. Der Gegenbesuch der chinesischen Schüler wird noch vor den Sommerferien erfolgen. "Mit diesem deutsch-chinesischen Schüleraustausch will das Mörike-Gymnasium die einzigartige Möglichkeit nutzen und Beziehungen mit einer Schule im aufstrebenden China aufbauen," betonte der Schulleiter Dr. Helmut Föll.
China öffnet sich - nicht nur wirtschaftlich. Über die deutsch-chinesische Gesellschaft in Deutschland ist es dem Mörike-Gymnasium gelungen, einen Kontakt zu einer Schule in China zu knüpfen und aufzubauen. Das Gymnasium wird diese Chance wahrnehmen und geht als bisher einzige Schule der Stadt Göppingen und des Landkreises erstmals nach China.
Die Partnerschule liegt in Tianjin an der Ostküste, etwa 100 km südöstlich von Peking. Tianjin ist als drittgrößte Stadt Chinas eine Millionenstadt. Gleichwohl hat sie noch ihren ursprünglichen Charakter erhalten und bewahren können. Mit Firmen in dieser Region und dem weiter südlich gelegenen Shanghai bestehen auch intensive Wirtschaftskontakte von Firmen des Landkreises Göppingen.
Die Oberstufenschüler wohnen dort in Gastfamilien der Schule. Im Vorfeld haben sich über 350 Familien bereit erklärt, die Schüler aufzunehmen. Die Schule in Tianjin unter Führung des dortigen Schulleiters Herrn Zhang sah sich deshalb gezwungen, eine geeignete Auswahl zu treffen. In Einzelfällen sollen sogar Wohnungen oder Häuser für den Gastbesuch renoviert werden.
Der Aufenthalt wird öffentliches Aufsehen erregen. So sind verschiedene öffentliche Veranstaltungen unter Beteiligung des chinesischen Fernsehens, Rundfunk und Presse vorgesehen, in denen die Schüler nicht nur das Mörike-Gymnasium und die Stadt Göppingen vertreten, sondern letztlich als Repräsentanten deutscher Kultur, ja eigentlich Deutschlands angesehen werden. Aus diesem Grund sind die Gymnasiasten dabei, ein "Kulturprogramm" unter fachlicher Anleitung aufzustellen. Dies reicht von Chorbeiträgen, Darbietungen klassischer Musik und Tanz bis hin zu verschiedenen Theateraufführungen.
Der zweiwöchige Aufenthalt in China ist für den Zeitraum vom 21. Mai bis 4. Juni 2005 vorgesehen. In der ersten Woche nehmen unsere Schüler der Jahrgangsstufe 12 - 17- bis 19jährig - am chinesischen Unterrichtsalltag in Tianjin teil. Neben dem "normalen" Unterricht werden kulturbezogene Kurse abgehalten, die Einblick z. B. in die Kalligraphie und die traditionelle Musik gewähren werden. Ausflüge in die circa 100 km entfernte Hauptstadt Peking und an die Chinesische Mauer runden den ersten Teil des Aufenthalts ab. In der zweiten Woche werden die Göppinger Schüler eine Rundreise unternehmen, die über Suzhou ("Das chinesische Venedig") und die Gartenlandschaft Hangzhou mit dem Kaiserkanal führt, der das Yangzi-Delta bei Shanghai mit Peking verbindet. Ein anschließender Abstecher in das Seidenraupenzentrum Wuxi darf nicht fehlen. Den Abschluß der Reise bildet ein zweitägiger Aufenthalt in der Metropole Shanghai. Während der Rundreise werden auch Firmen besucht, die Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland unterhalten.
Die Schüler werden sich auf Englisch unterhalten. Nach Angaben von Dr. Helmut Föll ist das Interesse am Mörike-Gymnasium an dem Schüleraustausch und an China so groß, dass einige Schüler und Lehrer sogar begonnen haben, Chinesisch zu lernen und schon einfache Unterhaltungen führen können.
Bei diesen Aktivitäten ist das Mörike-Gymnasium auf vielfältige Mithilfe angewiesen. Deshalb hat die Schule in Abstimmung mit der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Bezirksstelle Göppingen, auch Unternehmen im Landkreis Göppingen um Mithilfe gebeten, die Wirtschaftsbeziehungen mit China unterhalten. Daneben erhofft sich die Schule auch geeignete Unterstützung von Oberbürgermeister Guido Till und Landrat Franz Weber, die als eine der ersten über das Projekt unterrichtet wurden. Hierbei kann sich Schulleiter Dr. Helmut Föll z. B. die Mithilfe bei der Beschaffung von Gastgeschenken (z. B. Werbegeschenke mit Bezug zu Göppingen) oder bei der Organisation des Gegenbesuchs in der ersten Hälfte Juli vorstellen.
Schülerinnen der Stufe beim Verkauf von Glückskeksen